Die Forts am Eselsberg – Werk XXXVI 
Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk 
Werk XXXV: Fort Oberer Eselsberg Nebenwerk Werk XXXVI: Lehrer Turm

Werk XXXVI: Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk
Erbaut 1881 bis 1887
ErbauerOberstlt Küster
Oberstlt Lehmann
AdresseStaudingerstraße
89081 Ulm-Eselsberg
Lage48,42609° nördl. Breite
9,95190° östl. Länge
Mannstärke750
ArtAußenfort
ZweckVorposten der Westlichen Bergfront, Verteidigung gegen vom Eselsberg anrückende Truppen
Benachbarte WerkeFort Oberer Eselsberg Nebenwerk im Südwesten

Lage und heutige Nutzung
Das Fort liegt auf dem Eselsberg an der Staudingerstraße östlich des Bundeswehrkrankenhauses. Das ehemalige Werksinnere ist heute das Gelände des Versorgungszentrums der Universität Ulm, die Gräben samt Contrescarpen und Caponnieren sind gesperrt, an etlichen Teilen, insbesondere an den Kehlmauern und Caponnieren sind lose Mauerstücke zu sehen.


Aufbau des Werks
Erbaut wurde das Fort von 1881 bis 1887 in der Bauweise eines Biehlerforts bzw. Deutschen Einheitsforts nach den Plänen von Hauptmann Daitmeier unter den Oberstleutnants Küster und Lehmann. Das Werk konnte mit bis zu 750 Mann belegt werden. Es bestand aus einer rundumlaufenden Wallanlage mit einem trockenen und oben traversierten Graben samt Contrescarpe. In der Contrescarpe befanden sich mehrere Pulvermagazine. An den beiden Schultern und im Saillant saßen jeweils Caponnieren, Kasemattbauten waren unter dem Kehlwall und unter dem Frontwall eingebaut. Bei der zweiten Modernisierungswelle der Bundesfestung wurden hier 1903/04 Betonverstärkungen der wichtigsten Räume vorgenommen. Danach war das Fort ein reines Infanteriewerk. 1914 wurde es in die vorgeschobene Hauptkampfstellung als Stützpunkt 29 mit einbezogen und dabei die Caponnierendächer mit Beton verstärkt.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Bis 1971 war das Fort vollständig erhalten, dann wurde es unnötigerweise entkernt, um auf dem Gelände das Versorgungszentrum der Universität zu errichten. Unnötigerweise deshalb, da der Obere Eselsberg zu dieser Zeit noch kaum bebaut war und somit eine Vielzahl von Flächen für das Versorgungszentrum bereitgestanden wären. Leider entschied man sich damals, das einzige in Deutschland erhaltene Biehler-Einheitsfort abzureißen. Erhalten sind die komplette Grabenanlage samt Contrescarpe, Teile des Glacis, das Werkstor, beide Schultergrabenstreichen, die Spitzgrabenwehr samt daran anschließender Poterne sowie die Anlagen auf dem rechten Wall.


Militärische Nutzungsgeschichte
Von der Fertigstellung im Jahr 1887 bis zum Verlust des Ersten Weltkriegs war es von der württembergischen Armee belegt, von 1920 an dann von der Reichswehr, anschließend von der Wehrmacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Notunterkünfte dort eingerichtet. In den 1960er Jahren diente es als Munitionsdepot der US Army und als Lager eines nahen Industriebetriebes.


Bildergalerie
Spitzgrabewehr An der Spitzgrabenwehr Im Graben, rechtes Kehleck
Eingang zur Contrescarpe rechter Kehlgraben rechter Flankengraben
In der Contrescarpe In der Contrescarpe In der Contrescarpe
An der linken Schulter Blick vom Wall auf die rechte Schulter Rechter Frontgraben
Rechtes Kehleck Hohltraverse Werkstor
Linke Schulter Linker Kehlgraben Spitzgrabenwehr
Rechte Schultergrabenstreiche Rechte Schulter Rechter Frontgraben
Die erhaltenen Traversen Schießscharte Rechtes Kehleck
Frostschäden an der Kehlmauer Rechte Schultergrabenstreiche In der Schultergrabenstreiche
Poterne Contrescarpe In der Contrescarpe

Letzte Bearbeitung: 13. Januar 2021