Die Forts am Kuhberg – Werk XXIX 
Das Fort Unterer Kuhberg 
Werk XXVIII: Oberer Donauturm Werk XXX: Hornwerk am Fort Unterer Kuhberg

Werk XXIX: Fort Unterer Kuhberg
Erbaut 1846 bis 1858
ErbauerOLt von Sachs
OLt von Valois
AdresseUnterer Kuhberg 4–28
89077 Ulm-Weststadt
Lage48,38474° nördl. Breite
9,97074° östl. Länge
Mannstärke1.270
ArtAußenfort
ZweckVorposten der Oberen Donaubastion, Verteidigung gegen vom Kuhberg aus Richtung Grimmelfingen anrückende Truppen
Benachbarte WerkeHornwerk XXX und Fort Mittlerer Kuhberg im Südwesten

Obere Donaubastion im Nordosten


Lage und heutige Nutzung
Das Fort liegt zwischen der Römerstraße und der Illerstraße am Fuß des namensgebenden Kuhbergs. Das Werk wird heute vielfältig genutzt, so befindet sich an der linken Flanke im Innenhof die Freie Waldorfschule „Am Illerblick“ samt Kindergarten, Tagesstätte und dem Förderkreis für Waldorfpädagogik, im Reduit befindet sich die Narrenzunft Ulm und der Grüne Zweig, in den Kasernengebäuden der rechten Werksseite die Integrale Kunst + Theaterwerkstatt e.V.


Aufbau des Werks
Das zweitgrößte Außenfort der Bundesfestung besteht aus einem vierseitigen Wall mit Pulvermagazin im rechten Wallende, einer rundumlaufenden Escarpe samt trockenem Graben und einem der Front vorgelagerten Glacis, einer Doppelcaponniere an der linken Schulter, Mörserbatterien in linker Schulter und Saillant, einer Halbcaponniere am rechten Kehleck und einer Caponniere in der Kehlmitte sowie einem Reduit in der Kehle und einem Blockhaus vor dem Saillant. Bei den Modernisierungen um 1880 erhielt die Mörserbatterie im Saillant eine Erdanschüttung.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Zwischen 1890 und 1910 wurden im Werksinneren etliche Kasernengebäude errichtet, zum Schluss das ursprünglich dreistöckige und erdbedeckte Reduit um ein Stockwerk erhöht und ein Dach aufgesetzt. Im 2. Weltkrieg wurde das Fort von Bomben getroffen, insbesondere an der linken Frontmauer sind noch eine Bresche und diverse weitere Schäden, auch am Wall, erkennbar. In den 1980ern wurde das Reduit saniert. Seit einigen Jahren wird auch das Werksgelände an sich saniert, so verschwand 2013 ein illegal an die rechte Halbcaponniere angebautes Haus und 2014 wurde der Rondengang bis zur Doppelcaponniere saniert. Unterirdisch ist auch noch das Untergeschoss des Blockhauses im Glacis erhalten.


Militärische Nutzung
Zwischen 1873 und 1890 beheimatete das Werk das Württembergische Fußartilleriebataillon Nr. 13, welches 1890 an Preußen überging, 1901 zum Regiment wurde und ab 1902 Hohenzollersches Fußartillerieregiment Nr. 13 hieß. 1917 erhielt das Regiment die Nr. 24. Nach dem ersten Weltkrieg musste das Regiment aufgelöst werden. 1921 zog die Reichswehr ein, 1935 die Wehrmacht. 1944/45 wurde das Werk zum Luftschutzraum.


Bildergalerie
Bresche aus dem Zweiten Weltkrieg in der rechten Front Kehlcaponniere Linke Kehlmauer mit Graben
Reduit Werkstor Mittlere Hohltraverse
Eingang zum Wallpulvermagazin Rechte Hohltraverse Saillant
Rondengang, in der Mitte der Zugang zur Dechargegalerie und zum Blockhaus Die Caponniere am rechten Kehlpunkt Blockhaus-Untergeschoss
Gegenminenstollen im Blockhaus Dechargegalerie in der linken Front

Letzte Bearbeitung: 13. Januar 2021