Reichsfestung Ulm 
Die Reichsfestung im 1. Weltkrieg 
Die Infanteriestützpunkte 1901–1910 Die Kasernen

Anfang August 1914, also zu Beginn des ersten Weltkriegs, wurden rund um Ulm und Neu-Ulm etwa 11.000 Arbeiter und Reservisten eingesetzt, die die Aufgabe hatten, Schützengräben auszuheben sowie Stützpunkte, Artillerieräume, Munitionsräume, Pumpstationen und Zwischenraumstreichen zu errichten, außerdem wurden die bereits bestehenden Infanteriestützpunkte modernisiert und das Reduit von Fort Friedrichsau mit Beton ummantelt. Die Forts am Oberen Eselsberg wurden sogar direkt in die Armierungsstellung mit einbezogen. Als klar war, dass Frankreich nicht in das Kaiserreich einmarschieren würde, wurde der Bau eingestellt, bereits vorhandene Werke einfach verschüttet und in einigen Fällen wie den Stützpunkten 8 und 18 sogar gesprengt und restlos beseitigt. Ein Grund war, dass die Armierungsstellung vorwiegend auf Feldern errichtet wurde und den Landwirten eine Entschädigung gezahlt werden musste. Waren die Werke nicht vorhanden, gab es auch keine Entschädigung. Einige der Landwirte nutzten die ihnen überlassenen Betonwerke später selbst als Lagerräume, vor allem auf Neu-Ulmer Seite blieben so noch einige Stützpunkte erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der übrigen Anlagen von den Amerikanern gesprengt und teilweise verschüttet. Später wurden noch einige Werke abgebrochen oder verschüttet, so traf es 1990 den Infanteriestützpunkt 70 Kapellenberg, 1992 den Infanteriestützpunkt 3 Obertalfingen, 1995 den Infanteriestützpunkt 76 Striebelhof, 1999 den Stützpunkt 63 und zwischen 2006 und 2009 den Infanteriestützpunkt Jungingen-West. Heute existieren nur noch wenige Reste der Armierungsstellung (siehe Tabelle unten).

Die nachfolgende Karte kann zum Vergrößern angeklickt werden.


Die geplante Reichsfestung Ulm im Ersten Weltkrieg, vereinfachte Darstellung

Bildergalerie
Ruine vom Stützpunkt 45 Stützpunkt 58: Verbandraum vor der Ausgrabung Stützpunkt 58: Eingangsbereich Wachraum 2
Stützpunkt 58: Im Untertreteraum vor Beginn der Rekonstruktion Stützpunkt 58: Eingangsbereich Wachraum 4 Stützpunkt 58: Der Untertreteraum nach der Rodung des Geländes
Stützpunkt 58: Der Wachraum 3 nach der Rodung des Geländes Stützpunkt 58: Eine Kammer im Untertreteraum Stützpunkt 58: Rekonstrierte Inneneinrichtung im Wachraum 2
Stützpunkt 58: Untertreteraum nach der Ausgrabung Stützpunkt 58: Verbandraum nach der Ausgrabung Stützpunkt 58: Untertreteraum nach der Ausgrabung
Stützpunkt 58: Untertreteraum und Wachraum 3 von oben Stützpunkt 58: Verbandraum und Wachraum 2 von oben Stützpunkt 58: Untertreteraum, Verbandraum sowie Wachräume 2 und 3 von oben
Stützpunkt 58: Untertreteraum nach einer ersten groben Rodung Stützpunkt 63: Wachraum 1 Batterie a3 bei Böfingen
Trümmerrest des Artillerieraums 3 bei Böfingen Trümmer des Artillerieraums 15 am oberen Eselsberg Pumpstation Buchbrunnen bei Jungingen
Pumpstation Buchbrunnen bei Jungingen Reste der Pumpstation Butzental am Hochsträß

Letzte Bearbeitung: 13. Januar 2021